Mit Alltagstätigkeiten zur Schulreife

Am 23. Januar hat die Familientherapeutin Gisela Wagner im Integrationskindergarten Soyen über Schulreife referiert. Rund 20 Eltern und 10 Erzieher besuchten den Vortrag. Die Diplom-Psychologin gab Tipps, wie Eltern ihre Kinder am besten unterstützen können, um sie für den Schulalltag fit zu machen: „Am wichtigsten ist, dass Sie Ihre Kinder in den Alltag mit einbinden. Wenn sie einen Apfel schneiden müssen sie mit einer Hand den Apfel halten und mit der anderen schneiden“, sagte Wagner. „Das ist wichtig, um später die Federtasche zu öffnen und zu schließen und den Ranzen ordentlich zu packen.“ Das und viele andere Haushaltstätigkeiten brächten viel mehr als einmal die Woche Ergotherapie.

 

Schulwichtige Reifeprozesse beginnen nach Auffassung Wagners nicht erst in der Vorschule, sondern bereits im Krabbelalter. Von den vier Säulen für Schulreife spiele zudem die intellektuelle Begabung eine untergeordnete Rolle: „Ein Kind ist immer ehrgeizig, es will immer alles können. Das ist der Motor für alles“, erläuterte die Münchener Familientherapeutin. Viel wichtiger seien soziale und emotionale Fähigkeiten: mit fremden Kindern umgehen und fremde Lehrer ansprechen können.

Altersgerechtes Einbinden in den Alltag betreffe auch das Einkaufen: „Nehmen Sie Ihre Kinder mit zum Einkaufen, lassen Sie sie selbst einen Einkaufszettel malen und dann sagen Sie ihm: ‘Wir treffen uns an der Kasse.‘ Und wenn das klappt: ‘Wir treffen uns hinter der Kasse‘“, riet Wagner den Eltern mit Kindern im letzten Kindergartenjahr.